AvaFrame - Lawinensimulationsmodell
Es wird davon ausgegangen, dass es in den kommenden Jahren besonders im Alpenraum zu einer Zunahme an Lawinenereignissen kommen kann. In diesem Sinne hat die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) gemeinsam mit dem Institut für Naturgefahren des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) ein international anerkanntes Modell zur Lawinensimulation entwickelt. Das Simulationsprogramm beruht auf modernster Technik und leistet damit einen wichtigen Beitrag für den Schutz vor Naturgefahren.
Allein im Bundesland Tirol dringen fast 3.000 dokumentierte Lawinen in den Siedlungsraum ein. Der Schutz hat daher gerade dort höchste Priorität – das spiegelt sich auch in der Arbeit der Wildbach- und Lawinenverbauung wieder. Seit 20 Jahren setzten die Naturgefahrenexpertinnen und -experten verschiedene Modelle ein, um noch präzisere Vorkehrungen und Schutzmaßnahmen gegen Lawinenereignisse zu erarbeiten. Um die neuesten Erkenntnisse aus der Forschung und die Erfahrungen die vergangenen Jahrzehnte zu verschränken, erfolgte im Jahr 2020 daher der Start für die Entwicklung des neuen Lawinensimulationsmodelles AvaFrame.
Seit Beginn des Jahres 2023 steht die erste Version von AvaFrame für den praktischen Einsatz zur Verfügung. Mit diesem neuen Simulationsmodell können Lawinen und ihre Folgen noch effizienter und zielgerichteter abgebildet werden. Durch verschiedene Programmmodule können Verbesserungen in den Simulationen sichergestellt und dadurch die Qualität der Gefahrenanalyse kontinuierlich mit den neuesten Entwicklungen ergänzt werden. Insgesamt wurden für diese Offensive rund 750.000 Euro aus dem genehmigten Lawinenschutzpaket investiert.
Besonderer Wert wurde auch daraufgelegt, dass AvaFrame als „Open Source“-Anwendung programmiert wird. Das ermöglicht einerseits eine kostenfreie Nutzung des Simulationsprogrammes, und andererseits kann das Lawinensimulationsmodell in der universitären Ausbildung eingesetzt und somit laufend von internationalen Expertinnen und Experten verbessert werden.