Waldbrand-Risikokarte

Die Abbildung zeigt das Waldbrandrisiko in Österreich. Besonders im Zentrum des Landes herrscht ein hohes bis sehr hohes Waldbrandrisiko.
Foto: Universität für Bodenkultur Wien Waldbrandkarte

Die flächenhafte Darstellung in Form einer Waldbrand-Risikokarte verdeutlicht die Gefährdung der Waldbestände sowie von Infrastrukturen und Siedlungsräumen als auch potenzielle Auswirkungen. Diese Karte orientiert sich an den Kriterien des Europäischen Waldbrand-Informationssystems (EFFIS) und dem Joint Research Center (JRC) und leistet einen notwendigen Beitrag zur Identifizierung von Problemfeldern und Herausforderungen im Bereich der Waldbrandentstehung und -bekämpfung.

Methodik

Grundlage für die Erstellung der Walbrand-Risikokarte auf Bezirksebene stellen die Daten der österreichischen Waldbrand-Datenbank dar. Dafür wurden sämtliche erhobenen Waldbrandereignisse in der Periode von 2001 bis 2020 herangezogen. Neben den exakten Koordinaten eines jeden Waldbrandes, wurden auch die jeweiligen Brandflächen berücksichtigt, allerdings nur solche mit weniger als drei Hektar Gesamtbrandfläche.

Vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) sowie von der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) wurden Geodaten zur räumlichen Verteilung des Waldes verarbeitet. Die Datensätze ermöglichten eine Gliederung in Wälder mit primärer Nutz- sowie Schutzfunktion. Hinsichtlich der Schutzfunktion wurde zwischen Objektschutzwäldern und Standortschutzwäldern unterschieden.

Für jeden Bezirk bzw. jede Statutarstadt in Österreich (die Stadt Wien wurde für diese Auswertung als Einheit betrachtet), lagen somit die Anzahl der Waldbrände, die Gesamtbrandfläche, die Waldfläche mit Objektschutzfunktion, die Waldfläche mit Standortschutzfunktion und die Waldfläche ohne vorrangige Schutzfunktion vor. Für die Erstellung der Waldbrand-Risikokarte wurden sieben Basiskarten verwendet und über eine Gewichtungsfunktion miteinander kombiniert. Dabei sollte einerseits die Waldbrandentstehung durch die Anzahl der Waldbrände und andererseits das Waldbrandverhalten durch die Größe der Brände berücksichtigt werden. Dabei wurde den Wäldern mit Objekt- oder Standortschutzfunktion eine höhere Bedeutung beigemessen.

Ergebnis

In Summe wurden von 94 Bezirken und Statutarstädten in Österreich 50 zumindest mit Risikostufe 3 (Mittleres Waldbrandrisiko) bewertet.

Die erstellte Waldbrand-Risikokarte auf Bezirksebene ermöglicht eine rasche erste Einschätzung des nationalen Waldbrandrisikos, um die Anforderungen hinsichtlich der geplanten Umsetzung des Waldfondsgesetzes zu unterstützen.