Evaluation, Fazit und Handlungsempfehlungen zum
Aktionsprogramm Schutzwald

Seit 2019 wird das Aktionsprogramm Schutzwald: Wald schützt uns konsequent umgesetzt. Nach fünf Jahren wurde das Aktionsprogramm nun überprüft. Der aktuelle Bericht fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen, zeigt, welche Ziele erreicht wurden, und gibt einen Ausblick auf die nächsten Schritte.
Ausgangslage
Das Aktionsprogramm Schutzwald wurde von der Österreichischen Bundesregierung im Rahmen der Österreichischen Waldstrategie 2020+ für die Erhaltung und Wiederherstellung des Schutzwaldes genehmigt. Nach einer Laufzeit von fünf Jahren (2019 bis 2024) wurde das Aktionsprogramm nun evaluiert.
Bei der Konzeption des Aktionsprogramms wurde erkannt, dass Potenzial vorhanden ist, den Wissenstand über die Funktionen, den Zustand und die Entwicklung der Schutzwälder in Österreich zu erweitern. Um Grundlagen für evidenzbasierte Entscheidungen zu schaffen, wurden im Rahmen des Aktionsprogramms bundesweite Geoinformationen über die Lage der Wälder mit Objektschutzwirkung erarbeitet und ein Forschungsprogramm initiiert, um den Stand des Wissens zum Schutzwald zu vertiefen. Darunter befindet sich auch eine Studie zur Verfügbarkeit von geeignetem Saatgut- und Pflanzgut für die Wiederbewaldung der Schutzwälder. Darüber hinaus wurde der Schutzwald in Österreich mittels Aufklärungs- und Informationsmaßnahmen in einem bisher nie dagewesenen Ausmaß in den Fokus der politischen und gesellschaftlichen Wahrnehmung gerückt. Wie durch das Aktionsprogramm angestrebt, wurden Defizite in der Schutzwaldpolitik in Österreich klar herausgearbeitet und das Augenmerk auf widerstrebende Nutzungsinteressen, die multiplen gesellschaftlichen Ansprüche an den Schutzwald sowie die Herausforderungen durch den Klimawandel gelenkt.
Ergebnisse und Handlungsempfehlungen
Die Evaluierung des Aktionsprogramms hat festgestellt, dass die strategische Schwerpunktsetzung für eine langfristige Verbesserung bzw. Weiterentwicklung des Schutzwaldthemas in Österreich grundsätzlich geeignet ist. Es konnten viele Leuchtturmschwerpunkte umgesetzt werden, wodurch das Bewusstsein für die Bedeutung des Schutzwaldes merklich gestärkt wurde.
Zudem wurde aufgezeigt, dass ein weiterer Handlungsbedarf, um auch schwierige Handlungsfelder der Schutzwaldpolitik gezielt anzugehen. Vorrangige Handlungsfelder sind dabei die Resilienz des Schutzwaldes gegen den Klimawandel zu erhöhen, Vorsorge gegen schädigende Risikofaktoren (Borkenkäfer, Wildschäden, Sturm) zu treffen, die Wirkungseffizienz der Investitionen in den Schutzwald zu stärken und die gesellschaftliche Inwertsetzung für den Schutzwald als Teil der Daseinsvorsorge zu etablieren.
Angesichts aktueller und künftiger Herausforderungen sind weiterhin gezielte Maßnahmen erforderlich, um den Schutzwald gesellschaftspolitisch zu stärken sowie die nachhaltige Schutzorientierung und wirtschaftlich Tragbarkeit sicherzustellen.
